Das altertümliche Städtchen liegt an beiden Ufern des Flusses Volyňka. Ebenso wie vor Jahrhunderten auch heute fahren alle Reisende aus Strakonice nach Vimperk über Volyně, ein Ort, dank seiner Lage "Tor des Böhmerwaldes" genannt. Es wäre eine grosse Schade die Stadt nur durchzufahren ohne die Schönheiten zu beachten. Entweder können Sie in einem Augenblick das Gebäude des Renaissancerathauses mit der Laube und dem Turm besichtigen, oder empfehlen wir Ihnen hier eine schöne und ruhige Nachmittag zu erleben und die Festung, das Städtische Museum, den jüdischen Friedhof und andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Die Touristen, die in Volyně mehrere Tage verbringen möchten, machen sicher Ausflüge in der Umgebung, die wirklich sehenswert ist (Zechovice, die Burg Helfenburk usw.)
Sie werden sicher aus dem Angebot der kulturellen Ereignissen auswählen.
Aus seiner Geschichte ist ein langer und zum Schluss siegreicher Streit mit der Stadt Písek über die Salzeinfuhr und Mautgebühr interessant. Erfolg in diesem Streit verrät die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt schon in der Vergangenheit.
Die Geschichte der Stadt
Die alte Geschichte über die Besiedlung am linken Ufer des Flusses Volyňka ist noch ein Geheimnis. Das neue Zentrum der ganzen Gegend gestaltete sich an Stelle der heutigen Stadt, in der Zeit nach dem Untergang der Burgstätte bei Nemětice. Damals entstand hier eine kleine Burgstätte, die im 13. Jahrhundert durch einen steinernen Bau ersetzt wurde. Dieser Bau ist der heutigen Festung vorhergangen. 1299 liest man von Volyňe als von einem Mittelpunkt des Domkapitels St. Veit in Prag (es war die erste schriftliche Nachricht). Ein weiterer Beweis über das Leben der Bürger und Häusler in Volyňe ist die Urkunde vom 5. März 1390, in der Probst Peter aus Janovice die Privilegien der Stadt erneuert und vermehrt.
Der Tausch in der kirchlichen Obrigkeit im 15. Jahrhundert, wo die Stadt dem Ritterorden des St. Johann von Jerusalem übergeben wurde, hat das ruhige Leben in der Stadt kaum geändert.
Eine grosse Sorge war der langjährige, und zum Schluss doch siereiche Streit mit der Stadt Písek über die Salzeinfuhr und Mautgebühr. Das erfolgreiche Ende zeigt an die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt und ihrer Bürger.
In der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts litt die Stadt im 30 jährigen Krieg. Die mit Gewalt einkassierten Baträge und die Verpflegung der Soldaten belasteten sehr die Stadtkasse. Die Schäden waren riesig und das Verzeichnis aus dem Jahre 1654 spricht von 119 bewohnten, 30 halbeingestürzten und 5 ganz vernichteten Häusern.
In weiteren Dezenien war eine Missernte, Hunger, Hochwasser und Pest (1713, 1775, 1779, 1782). Ein interessantes Kapitel in der Geschichte ist der Aufenthalt der französischen Armee in der Stadt. Im strengen Winter 1742 starben viele Franzosen an Epidemien. Sie wurden am Friedhof oder im einen gemeinsamen Grab in Podolí, in der Nähe der heutigen Kapelle der Heiligen Jungfrau, begraben. Ein Militärkoch hat durch seine Unaufmerksamkeit einen grossen Brand gestiftet (1742), wobei die ganze Stadt Schaden erlitt.
Im 19. Jahrhundert begann sich die Stadt zu ändern. Noch in den dreissiger Jahren sah man rote Dachziegeln nur an der Kirche, an der ehemalihen Festung und an zwei einstöckigen Häusern. Zwanzig Jahre später wurde die Unterbau der Kanalisation und der Pflaster am Stadtplatz gelegt. Die Stadt beginnt grösser zu werden – hinter die ursprünglichen Stadtmauern. 1872 baut man eine neue Fabrik zur Lederverarbeitung – die zweite in der Reihe. 1885 ist das Algemeine Krankenhaus erbaut und 8 Jahre später beginnt der Verkehr an der Eisenbahnstrecke Strakonice – Vimperk. Zu Beginn unseres Jahrhunderts erscheinen die Gebäude der Bürgerschulen und seit 1933 ist Volyňe an das Areal einer industriellen Gewerbeschule stolz. Tischlerwerkstätte und Klassen dieser Schule dienen seinem Zweck bis heute. Sie gehörten in ihrer Zeit zu den modernsten im Lande.
Der Spaziergangplan:)
Eine kurze geschichte der Stadt im Vorgebirge des Böhmerwaldes kann einen Spaziergang, den wir am Hauptplatz vor dem Renaissancerazhaus mit Sgrafitos (1927) beginnen, nicht ersetzen. Mitten unter den Linden ist eine Mariäsäule (1768) mit den Statuen des St. Josef, St. Barbara, Johann von Nepomuk und St. Florian. Durch eine enge Gasse kommen wir zur Dechantkirche der Allerheiligen, die zu Beginn des 14. Jahrhunderts gegründet wurde. Viele baulichen Umwandlungen hat die Festung erlitten, die heutige Gestalt dommt aus dem 16. Jahrhundert. Hier befindet sich das Städtische Museum.
Ein Beweis für die jüdische Gemeinschaft ist der Friedhof, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts hinter der Gemeinde erbaut wurde.
Südöstlich von der Stadt, auf dem bewaldeten Hügel Malsička, finden wir nicht nur die Friedhofskirche der Verwandlung des Herrn. Wir bleiben am Grab Paters Čeněk Bendl, eines Freundes der Schriftstellerin Božena Němcová und eines Katecheten, stehen.
Der Rückweg führt über den Platz an das zweite Ende der Stadt, an den Hügel Královce, wo zwischen den Bäumen eine pseudogotische Kapelle des Landsmannes Josef Niklas, steht. Von hier können wir an der Hand die ganze Stadt sehen.
Kehren wir noch einmal zum Fluss Volyňka zurück, wo noch Forellen zu sehen sind. Machen wir einen Spaziergang durch die Wiesen mit duftendem Heu. Wenn wir in der Nähe des Hügels Bethan sind, finden wir interessante Pflanzen oder Herbstwälder voller Pilzen, Erdbeeren und Heidelbeeren. Jeder aufnahmefähige Mensch findet in der Umgebung sicher einen Platz, der ihn bezaubert. Volyne, das Tor des Böhmerwalds, wird jeden Besucher herzlich begrüssen.
Durch die Umgebung von Volyně
Čestice
Die Gemeinde entstand um die Festung des Čestice-Stammes im 13. Jahrhundert. Schloss, frühgotisch aus dem 3. Viertel des 17. Jahrhunderts (Bauunternehmer die Hyrzl's von Choden). Teilweise hergerichtet im 18. Jahrhundert, vergrössert im 19. Jahrhundert.
Čkyně
Gemeinde im Jahre 1537 zum Städtchen ernannt. Schloss aus dem 19. Jahrhundert, pseudogotisch hergerichtet. St.-Maria Magdalena-Kirche, frühgotisch, aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhundert, umgebaut 1789. Synagoge ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert.
Dobrš
Gemeinde entstand im 13. Jahrhundert um die Festung der Koces aus Dobrš, seit 1615 teilweise im Haltung der Kavka's aus Říčany und in den Jahren 1690-1707 im Eigentum von den Althans. Ruinen ursprünglich frühgotischer Festung-zerstört 1421, wiedergebaut 1561.
Mariä-Verkündigung-Kirche, ursprünglich romanisch aus dem 13. Jahrhundert, Kirchenschiff im Jahre 1561 von T. Červený (Rossi) aus Mendrisium gewölbt.
Hoštice
Dorf nördlich von Volyně, bekannter Sommersitz. Geburtsort des Reggiseurs Zdeněk Troška's und Schuplatz seiner Filme "Sonne, Heu,... usw".
Jiřetice
Mehrere Volsbarockbauerngüter aus dem 19. Jahrhundert (Mauermeister Jakub Bursa aus Vlachovo Březí).
Lčovice
Schloss, ursprünglich im Renaissancestil, bis 1650 im Eigentum des Stammes Hodějovský von Hodějov. Im 19. Jahrhundert besass es auch der Architekt Josef Zítek, Autor des Nationaltheaters und des Rudolfinums.
Um das Schloss ein Park, gegründet 1660.
Litochovice
Im Dorf instandgehaltene Bauerngüter im Bauernbarockstil mit reichlich verzierten Giebeln (Mauermeister Jakub Bursa aus Vlachovo Březí).
Malenice
Kirche des St. Jakub's des Grösseren, ursprünglich frühgotisch, in heutige Form umgebaut im Jahre 1885, Auf dem Friedhof Grab des Architekten Josef Zítek's.
Nihošovice
Gemeinde mit einer Festung erstmals 1348 erwähnt. Ein kleines Schloss, ursprünglich im Renaissancestil, umgebaut in den Jahren 1670-1675.
Předslavice
Gemeinde erwähnt im 14. Jahrhundert, heute einige Beispiele der Barockbauerngütern mit reichlich verzierten Giebeln von Jakub Bursa aus Vlachovo Březí.
Zechovice
Im Dorf einige Bauernhöfe mit reichlich dekorierten Giebeln aus dem 19. Jahrhundert von den Mauermeistern Matěj Turek und František Křišťan.